Fahrtbericht Tour 5

10.04.2022

Die Arbeitswoche ist rum und natürlich ging es für uns auch dieses Wochenende wieder in Richtung Ukraine! Das ist von jetzt an nicht mehr nur unsere private Mission, sondern seit vergangenem Freitag auch das Ziel unseres Vereins "Süd-West-Sonne für die Ukraine": Ja, wir sind jetzt ein stolzer Verein!

Auch diese Woche wollen wir unsere Erlebnisse und das, was wir auf die Beine gestellt haben, mit Euch teilen:

Die acht Fahrer*innen in vier Vans mussten erst zueinander finden und dabei kleine Hindernisse überwinden. Drei Fahrer*innen starteten von Göppingen aus mit dem mittlerweile altbekannten und schon vollgepackten CVJM-Bus (vielen Dank an CVJM Göppingen) sowie dem Laderampenbus (vielen Dank an die Behinderten Begegnungsstätte Osterburken). Sie sollten sich kurz später mit drei in Stuttgart gestarteten Fahrern treffen. Ihr privat gestellter 9-Sitzer (vielen Dank, Christian) sollte neben Sachspenden noch einen großen Anhänger ziehen, gefüllt mit Feuerwehr-Gütern. Organisiert wurde der Anhänger durch einen polnischen Pastor aus Rheinland-Pfalz und sollte durch uns nach Wrocław (Breslau) befördert werden. Schon bald wurde uns durch entsprechendes Knirschen und rauchenden Kupplung klar: Der 9-Sitzer samt Anhänger wird die weite Strecke nicht schaffen. Wir mussten improvisieren: Am ersten Treffpunkt haben wir den Anhänger an den Laderampenbus angehängt und ließen das neue Gespann - welches nun den Status LKW innehatte - mit seiner niedrigen Höchstgeschwindigkeit zurückfallen, während die anderen Vans sich etwas zügiger auf dem Weg zum zweiten Treffpunkt Chemnitz machten. Dort trafen wir auf zwei weitere Fahrerinnen, die mit ihrem privat gestellten und mit Sachspenden voll beladenem 7-Sitzer warteten (vielen Dank Gianna und Luisa). Schnell umgeladen in den 9-Sitzer ging es weiter Richtung Polen.

Auch dieses Mal war für zwei Autos die ukrainische Grenze das Ziel, um Hilfsgüter wie z. B. Medikamente an unsere Kontaktpersonen der ukrainischen Hilfsorganisation "Humanist Poltawa" zu übergeben. Die anderen beiden Autos sollten im Wrocław Stop (TWS) bleiben: Vielen Dank für die Möglichkeit und die super tolle Unterstützung, TWS!
So ging es dann los, in der Nacht durch Regen und Schnee. Gegen 5 Uhr morgens erreichte der 7-Sitzer Wrocław, gut zwei Stunden später auch der Laderampenbus mit Anhänger. Dessen beide Fahrer übergaben den Trailer samt Inhalt an unsere Kontaktpersonen. Danach schloss der nun wesentlich leichtere Laderampenbus zu den Fahrerinnen im TWS auf.

Die Anderen fuhren in wechselnden Schichten über Warschau bis nach Chełm, 20 km vor der ukrainischen Grenze. Auch auf dieser Strecke erwarteten uns Schneeregen und Temperaturen leicht unter dem Gefrierpunkt. Um 11 Uhr war aber auch dieser Weg geschafft und wir konnten den ersten Teil unserer Mission erfüllen: Die Hilfsgüter wurden übergeben! Dank der tollen Menschen aus unserem Verein waren alle Kisten schon auf Deutsch, Ukrainisch und Englisch beschriftet, wodurch wir vor Ort kaum noch Arbeit hatten und schnell den Rückweg antreten konnten.

Nächster Stop: Warschau. Dort haben bereits 10 Ukrainer*innen auf uns gewartet, um gemeinsam mit uns den letzten Stop des Tages zu bestreiten: Wrocław (Breslau).

Die in Breslau geblieben 4 Fahrer*innen haben die Zeit ebenfalls sinnvoll und arbeitsintensiv verbracht: Neben einer Sightseeing-Tour durch Breslau haben sie die ersten 10 Ukrainer*innen, die im TWS eingetroffen sind kennengelernt. Unsere wunderbaren polnischen Freund*innen vom TWS sorgten auch für einen herzlichen sowie leckeren kulinarischen Empfang für die 14 Personen, die kurz vor Mitternacht aus Warschau eintrafen.

Nach einer gemeinsamen Übernachtung im TWS, dem Eintreffen der letzten 6 Ukrainer*innen nach dem Frühstück und einer netten Verabschiedung von unseren polnischen TWS-Freund*innen brachen wir am Sonntagmorgen gen Heimat auf. Trotz einer Vollsperrung, die 3 von 4 unserer Vans umfahren konnten, haben wir am Abend wohlauf unsere 26 ukrainische Gäste in den Landkreisen HN (KA), S und GP ihren Gastfamilien, die voller Vorfreude waren, übergeben. Medizinische Zwischenfälle gab es dieses Mal keine, dafür aber umso fröhlichere Gesichter auf beiden Seiten bei Ankunft in den Gastfamilien.

Auch dieses Mal war die Solidarität unbeschreiblich: Beim ersten Tanken auf der polnischen Seite hat uns ein deutscher Reisebus angesprochen, der mehr als 60 schwer transportierbare ukrainische Kinder an Board hatte. In der Nähe von Chelm haben wir einen Convoi von 9 Vans angetroffen, der in Richtung Deutschland unterwegs war. Einen noch weiteren Weg hatten ca. 8 spanische Vans, die in gleicher Mission unterwegs waren, wie wir - Gänsehaut pur. Auch in der nächsten Woche freuen wir uns wieder in gleicher Mission unterwegs zu sein. Fortsetzung folgt also :)